Tag 79 und eine überraschende Frage

Der sandige Boden ist am Morgen vom Regen nass und beim Zelteinpacken habe ich das Gefühl die Hälfte des Untergrunds einzupacken.

Über eine sehr alte Brücke verlasse ich Conques und ein brutaler Aufstieg erfolgt. Der schmale Pfad ist sehr steinig. Verwelkte Blätter bilden eine rutschige Schicht auf den Felsen.

Steil bergauf

Für zwei Kilometer benötige ich 45 Minuten. Vollkommen verschwitzt komme ich oben an und nehme auf einer Bank Platz. Meine Waden und Knie schmerzen leicht. In der prallen Sonne führt es mich neben einer ruhigen Landstraße weiter. Die Aussichten sind wieder mal wunderschön und weitläufig.

Blick zurück nach Conques während des Aufstiegs

In Noaihlac steuer ich auf das Restaurant zu, bei einer tollen Sicht geniesse ich einen sehr leckeren Brownie und eine eiskalte Cola. Es stehen noch einige Kilometer an und ich halte die Pause eher kurz.

Brownie mit Aussicht

Ein paar Meter weiter treffe ich auf Rudi, der Franzose spricht mich auf Englisch an mit : „Bist du die aus Hannover?“ Verwundert gucke ich ihn an. (Kurze Erklärung: Da man im Ausland Bielefeld oft nicht kennt, frage ich, ob Hannover bekannt ist und ich eine Stunde von dort herkomme.) Eine Amerikanerin, mit der ich mich vor drei Tagen unterhalten hatte, hatte Rudi von mir erzählt. So kommen wir ins Gespräch und die nächsten Stunden verfliegen förmlich.

Wir erreichen eine kleine Kirche mit wunderschönen bunten Glasfenstern.

Tolle Glasfenster in einer Kirche

An einer am Hang gelegenen Wiese machen wir Mittagspause. Kurz darauf erreichen wir die Stadt Decazeville. Rudi läuft weiter und ich nutze die Gelegenheit, um meine Vorräte im Supermarkt aufzufüllen.

Mit schwerem Rucksack trete ich berghoch die letzten fünf Kilometer an. Der Schmerz im Steißbeinbereich kommt durch das Gewicht leicht zurück.

In Decazeville

Kurz vor Livinhac-de-Haut biegen ich nach links zu einem Campingplatz ab. Es ist bereits 17 Uhr und die 25 Kilometer haben mich sehr müde gemacht.

Ich habe eine kleine Parzelle für mich, die durch Büsche abgegrenzt ist. Beim Zeltaufbau geht mir leider meine Halskette kaputt, als ich an ihr hängen bleibe.

Schnell komme ich mit meinen Zeltnachbarn ins Gespräch. Die Französin Marion und der US-Amerikaner Rich sind auf einem Urlaubstrip mit dem Fahrrad. Sie schenken mir selbstgepflückte Feigen, die einfach köstlich schmecken. Nach einer Dusche ruhe ich mich erstmal aus und gehe anschließend zu den beiden rüber und wir essen gemeinsam zu Abend. Sie erzählen mir spannende Geschichten über ihr Leben. Der Abend ist angenehm mild und ich freue mich auf die Nacht im Zelt.

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