Tag 96 und ein Nickerchen im Wald

Die Nacht auf der Schlafcouch war katastrophal. Obwohl diese nicht allzu unbequem ist, habe ich nur sehr wenig geschlafen. Total übermüdet stehe ich um 6:30 Uhr auf. Ich packe meine Sachen und frühstücke in der Küche in Ruhe. Gegen 8 Uhr verlasse ich die Herberge und hole mir beim Bäcker ein Baguette. Da ich gestern hungrig einkaufen war, habe ich viel zu viel Proviant mitgenommen.

Nebeliger Morgen

Es ist ein ruhiger, nebeliger Sonntagmorgen. Diese mysteriöse Atmosphäre ist einfach wundervoll.

Aus Arthez-de-Béarn zieht es sich lange raus. Zwischen den Feldern angekommen, bleibe ich immer wieder stehen, um Fotos zu machen. Vorallem die vom Morgentau besetzten Spinnenweben haben es mir angetan.

Vom Morgentau besetzte Spinnenweben

Gegen 11 Uhr erreiche ich Maslacq und am Ortsausgang setze ich mich an einen Picknicktisch, als gerade die Sonne rauskommt. Innerhalb weniger Minuten verfliegt der Nebel. Beim Sitzen überkommt mich ein Schwall von Müdigkeit.

Kurz darauf führt die Route auf ruhigen Landstraßen durch Wälder und dann wieder an Feldern vorbei. Ich sehe endlich wieder mehr Kühe, von denen ich in den letzten Tagen eher weniger zu Gesicht bekommen habe.

Es ist ein wundervoller sonniger Herbsttag. Auch heute sehe ich immer mal wieder die Pyrenäen, die immer näher kommen.

Den Ort Sauvelade passiere ich einmal komplett und berghoch suche ich lange nach einem geeigneten Pausenplatz. Um 13:45 Uhr finde ich im Wald einen wundervollen Ort. Jemand hat sich viel Mühe gegeben und überdacht stehen sogar ein Sessel und ein altes Sofa. Es gibt Tee auf Spendenbasis und überall hängen Schilder, welche mit Sprüchen versehen sind.

Perfekter Pausenplatz für ein Mittagsschläfchen

Erst esse ich mein Baguette mit Käse und anschließend lege ich mich noch zum Entspannen auf die Couch und höre dem Wind zu, der durch die Blätter weht.

Für 15 Minuten nicke ich ein, bis ein bekanntes Gesicht um die Ecke blickt. Rudi setzt sich zu mir und erzählt von seiner Nacht in der Kirche und das er kaum geschlafen hat.

Zusammen laufen wir die letzten Kilometer. Die Gespräche lenken mich von der Anstrengung ab, denn die Nachmittagshitze bringt uns gut ins Schwitzen.

Um 18 Uhr erreichen wir Navarrenx nach 30 Kilometern. Die Unterkunft ist zentral gelegen. Herzlich werden wir in der spirituell eingerichteten Herberge empfangen.

Herberge in Navarrenx

Ich teile mir ein Zweibettzimmer mit der deutschen Franzi. Im Garten gibt es Abendessen, welches wirklich sehr gut ist. Die Gespräche an meinem Tisch sind sehr angenehm, insgesamt ist die Atmosphäre wundervoll.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s