Tag 49 und der Pferdehof

Die Nacht war nicht so kalt wie gedacht, dennoch ist meine Zeltinnenwand von starker Kondensation überzogen, außen liegt der Dunst auf der Außenwand. Die Sonne scheint und sanfte Nebelschwaden liegen über dem Dorf. Vor dem Frühstück stelle ich das klitschnasse Zelt in die Sonne zum Trocknen.
Ich verspüre Muskelkater in den Oberschenkeln, der sicherlich durch das extra Gewicht von dickem Schlamm an den Schuhen ausgelöst wurde.

Der Morgen vergeht schnell und gegen 11 Uhr brechen wir vom Campingplatz auf. Im Ort gibt es einen kleinen Tante-Emma-Laden in dem wir uns mit Snacks eindecken und noch eine Kleinigkeit vorort essen.

Die Etappe kann nun starten, aus dem Dorf geht es schnell in den Wald über. Der Boden ist vom gestrigen Regen noch feucht, aber nicht matschig. Das Wetter ist angenehm, zwischendurch aber leicht schwül.

Schöne Wälder

In Vivey machen wir die erste kleine Pause, denn uns bietet sich in der Dorfmitte ein neues Häuschen mit Sitzmöglichkeit. Meine Schuhe sind leider immer noch recht nass und die Haut meiner Füße ist aufgeweicht.

Der weitere Weg verläuft ebenfalls im Wald, der wie ein kleiner Urwald aussieht. Mit Moos überzogene Steine und vielen Farngewächsen sieht es märchenhaft schön aus. Uns begegnen Schnecken, in den unterschiedlichsten Größen. Zwischendurch geht es immer mal wieder steil bergauf und wir kommen ganz schön ins Schnaufen.

Um einen Bauernhof herum gibt es einige Kuhwiesen. Mitten auf dem Weg stehen zwei ausgewachsene Tiere und zwei Kälber. Einen Besitzer finden wir nicht und so versuchen wir einen großen Bogen zu laufen und steigen über einen Drahtzaun. Da die Tiere an der Wiese von anderen Kühen stehen, haben wir keine Sorge, dass sie weglaufen werden.

Kühe auf dem Weg

Eine weitere Trinkpause folgt an einem schönen alten Waschhaus in einem Dorf. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu meiner gebuchten Unterkunft. Ein Pferdehof bietet für Pilger Zimmer an, der kurz vor Grancey-le-Château liegt. Um 17 Uhr und nach 19 Kilometern stehe ich auf dem Hof. Mark wird noch weiterlaufen und so verabschiede ich mich von ihm.

Mein Zimmer ist leicht rustikal angehaucht und gemütlich. Nach einer Dusche falle ich zum Ausruhen ins Bett. Meine Füße schmerzen an einigen Stellen sehr.

Zimmer auf dem Pferdehof

Das Abendessen ist um 19:30 Uhr und ich setze mich unten an einen der zwei Tische. Die meisten sind zum (Reiter-)Urlaub hier, adere Pilger treffe ich nicht.
Das Essen ist ganz gut und reichlich, neben meinen Sitznachbarn fühle ich mich nicht so wohl und auch der Besitzer hat eine Art, mit der ich persönlich nicht gut klar komme.
Um 21:00 Uhr bin ich froh wieder alleine zu sein und liege vollgefuttert im Bett.

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