Trotz des bequemen Betts habe ich nicht viel geschlafen. Gegen 8:30 Uhr gehe ich runter zum Frühstück und unterhalte mich mit einer deutschen und einer belgischen Familie.
Der Rucksack ist schnell gepackt und um 9:40 Uhr verlasse ich den Pferdehof.

Nach zwei Kilometern erreiche ich den Ort Grancey-le-Château, der durch eine große Stadtmauer und einem Schloss am Berg auffällt.

Ich bin mit Mark verabredet, der hier im Ort übernachtet hat. Zusammen starten wir durch. Zwischen Feldern berichten wir uns vom vergangen Abend und sprechen den heutigen Tag durch. Der Wetterbericht schwankt jeden Tag stark. Es war für den Morgen Dauerregen angekündigt, bis auf ein paar Tropfen am frühen Morgen ist es bisher trocken geblieben. Der Himmel ist teils bewölkt, die Sonne zeigt sich immer wieder.
Die erste Pause machen wir am Ortsrand von Cussey-les-Forges auf einer Bank.
Weiter durch einen Waldabschnitt begleiten uns den ganzen Tag Unterhaltungen über Gott und die Welt. Mark hätte sonst einen schnelleren Schritt drauf, aber da wir beide lange alleine gewandert sind, erfreuen wir uns an der Gesellschaft des jeweilig anderen.

Der Waldboden ist sehr angenehm zu laufen. Durch den Regen der letzten Tage sehen wir viele große Weinbergschnecken.
An kleine Steine im Schuh gewöhnt man sich beim Wandern meistens, durch die aufgeweichte Haut hat sich leider eine 1×4 cm lange Blase an meiner linken Ferse gebildet und ist dadurch besonders empfindlich.
In Marey-sur-Tille gibt es einen Laden, für den wir einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Die Verkäuferin will gerade schließen, wir dürfen uns noch etwas zu trinken kaufen. Vor einem großen alten Waschhaus setzen wir uns in den Halbschatten. Mark trinkt einen Kaffee, während ich eine eiskalte Cola geniesse.

In der prallen Sonne geht es bergauf. Schnell kommen wir ins Schwitzen und sind aus der Puste.
An einem großen Windrad finden Arbeiten statt und zwei Menschen hängen an einem der Flügel, die im Vergleich winzig erscheinen.

In Is-sur-Tille holen wir uns einen Ziegenkäse-Wrap und einen Milchshake und sprechen das weitere Vorgehen durch. Im Discounter kaufen wir Abendessen ein und folgen dann dem Ort hinaus. Dunkle Wolken sind über uns, wir bekommen nur wenige Tropfen ab und verfolgen die dunkelblaue Masse für einige Kilometer.
Zuerst passieren wir eine KTM Strecke, kurz danach folgt eine Autorennbahn.
Mark und ich suchen nach einem geeigneten Wildcampingplatz und nach einiger Suche finden wir kurz vor Chaignay eine tolle Möglichkeit.
Um eine kleine Hausruine herum ist es recht flach und gut beschützt, hinter Bäumen und Büschen schlagen wir gegen 19:30 Uhr nach 30 Kilometern die Zelte auf. Es grummelt bereits am Himmel.
In der Nähe stehen alte Plastikstühle, die wir uns ausleihen. Gemeinsam essen wir ein kleines Festmahl zu Abend. Zu zweit können wir teilen und haben eine verhältnismässig große Auswahl.

Während hinter uns die Sonne untergeht und der Himmel in den tollsten kräftigen Farben erscheint kommt von vorne eine Gewitterfront uns zu. Der Wind nimmt schlagartig zu und jeder verschwindet zur Nachtruhe im Zelt.
