Tag 8 und weinend Schmetterlinge beobachten

Der Wetterbericht zeigt mir an, dass wir die Nacht um die 10°C hatten, dennoch war mir zwischendurch ziemlich frisch. Verschlafen wie jeden Morgen raffe ich mich auf. Zwischen Rucksack packen und Zelt zusammenlegen, finde ich einen Funken Motivation. Der Himmel ist bewölkt und die Temperatur leicht gesunken.

Aus Naumburg raus nehme ich eine falsche Straße und füge meiner Etappe mal wieder einen extra Kilometer hinzu. Meine Füße schmerzen heute beide leicht, rechts allerdings stärker. So setze ich langsam den Weg voran.

Harter Asphalt

Es gibt noch immer keine Wegmarkierungen und der harte Asphalt macht mir zu schaffen.

Ich passiere kleine Dörfer und zwischen Feldern geht es langsam voran. Viele kleine Pausen gönne ich meinen Füßen zwischendurch.

Auf wenig belaufenen Wegen finde ich voll behangene Himbeersträucher, an denen ich alle 5 Meter halte, um von den kleinen köstlichen Beeren zu naschen.

Wild-Himbeeren – klein und köstlich

Die Route macht heute einen ziemlichen „Umweg“ nach Fritzlar. Ich habe dort keine günstige Unterkunft bekommen und der Campingplatz liegt ca. 6 Kilometer außerhalb. Müsste ich nicht einige Dinge in der Stadt erledigen, würde ich meinen Füßen zu Liebe eine Abkürzung nehmen. Aber es hilft alles nichts, bis Samstag komme ich an keinem Supermarkt mehr vorbei, also steuere ich auf Fritzlar zu.

Wieder ein undefinierter Weg…

Mitten im Nichts bekomme ich eine Nachricht mit sehr sehr traurigen Neuigkeiten. Die Verbindung ist aber schlecht und das Telefonat unterbricht.
Wenige Minuten später stehe ich vor einer wildbewachsenen Blumenwiese. Mit Tränen in den Augen bewundere ich Hunderte von Schmetterlingen, die vergnügt vor sich hinfliegen.
Wie absurd es ist, hier so traurig vor etwas so wunderschönem zu stehen.

Wunderschöne Schmetterlinge

In Fritzlar angekommen, erledige ich nach einer Pause eins nach dem anderen. Proviant für drei Tage lassen den Rucksack schwer hängen, aber die letzten 6 Kilometer laufen sich erstaunlich gut.

Der Fluss Eder


An der Eder entlang führt mich der Weg zu einem kleinen Campingplatz. Der Zeltplatz ist sogar direkt am Fluss gelegen und so kann ich um 18:30 Uhr nach 30 Km mein Zelt aufschlagen.

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