Eine kurze Etappe steht an und ich gönne es mir bis 8:00 Uhr auszuschlafen.
In der Innenstadt von Metz gibt es erst einen Stempel in meinen Pilgerausweis und anschließend Frühstück in einer Bäckerei. Ein Croissant und ein Pain au Chocolat wähle ich sehr typisch französisch aus und vorallem letzteres ist überzeugt mich sehr.
Es ist bereits 11:00 Uhr und gemütlich führt mein Weg an der Mosel entlang. Es zieht sich lange aus der Stadt und im Industriegebiet mache ich einen großen Umweg, um einem bekannten Sport-/Outdoorgeschäft einen Besuch zu leisten. Vorallem soll es vorsichtshalber eine neue Gaskartusche sein.
Der Hauptstraße folge ich noch weiter, die lauten Autos stören mich schon sehr, aber ein Abstecher beim Supermarkt ist bei meinem leeren Essenssack Pflicht.

Zurück am Fluss freue ich mich kurz vor meinem Etappenziel zu stehen. Als ich den Campingplatz dann direkt anlaufe, werde sich stutzig, dieser ist bereits zu und die leere, eingezäunte Wiese weist gähnende Leere auf.
Schnaufend mache ich erstmal Pause und wäge die Alternativen ab. Überteuertes Hotel versus Wildzelten. Für letzteres ist es um 15:30uhr eindeutig zu früh, aber das Wetter ist so gut, dass es dumm wäre mich nicht dafür zu entscheiden.

Also weiter: ich wechsel die Moselseite und überlege mit meiner App wo ich am ehesten Wasser herbekomme. Ein Friedhof ist direkt um die Ecke, jedoch kann ich trotz der Größe keinen Wasserhahn finden. Es muss schon komisch aussehen wie ich so voll bepackt und zielstrebig über den Friedhof laufe.
Es wird immer später und ich entscheide mich in einem Supermarkt noch kurz was zu holen.
Einen geeigneten Zeltplatz zu finden ist äußerst schwierig. Die Sonne ist bereits hinter einem Hügel untergegangen. Hinter einem Ort geht es den Berg hoch und neben einem abgemähten Acker finde ich eine freie kleine Stelle. Nicht optimal, aber das muss reichen.

Schnell aufgebaut und gegessen, das wird das sicherlich eine interessante Nacht. Der Wald ist direkt hinter mir und ich höre schon bald vereinzelt Geräusche. Während ich darüber nachdenke, welche Tiere sich hier aufs Feld verirren könnten und am ehesten an Rehe denke, kommt mir ein zweiter Gedanke. Im selben Moment höre ich ein leises Quiecken. Ist das ein kleines Wildschwein? Uiuiui.. Hoffentlich ich kriege ein Auge zu.