Die Nacht war kalt, aber die Wolldecke hat ihren Job erfüllt. Seit Tagen habe ich mal wieder gut geschlafen. Um 7:30 Uhr gehe ich in den Aufenthaltsraum und mache mir einen Kaffee. Die anderen drei sind gerade im Aufbruch und verabschieden sich. Um 9:15 Uhr geht es auch für mich los. Schnell bin ich auf dem Weg zurück. Meine Motivation ist gut, aber meine Hände sind sehr kalt.

Auf Feldwegen startet der Weg und nachdem ich die Autobahn A20 unterquert habe, führt es mich auf kleinen Pfaden weiter. Die Sonne scheint kräftig und wärmt mich auf, ein weiterer schöner Herbsttag steht an.
Ich sehe mehrere Militär-Hubschrauber relativ nah über dem Boden fliegen. Eine Basis ist sicherlich nicht weit. Ein Pilger erklärt mir später, dass sie taktische Übung fliegen.

An einem Picknickplatz begegne ich dem Amerikaner Tom. Er ist etwas aufgebracht, da er ausversehen die falschen Wanderstöcke aus seiner Unterkunft mitgenommen hat. Er telefoniert eine Weile, um das Problem zu lösen.
Tom zieht nach einem Gespräch weiter und ich versuche trotz schlechten Empfangs mit meiner Schwester zu telefonieren und dabei langsam weiter zu wandern.
Die letzte Stunde zieht sich über eine Ebene, die mit weitauseinander stehenden Bäumen kahl wirkt. Die Mittagssonne scheint heiß. Kurz vor dem Abstieg des Berges sehe ich mein Etappenziel. Die Stadt Cahors liegt zwischen Hügeln vor mir.

Bald schon stehe ich vor einer großen Brücke, die den Fluss Lot überquert. Große Eichen erwarten mich vor der Innenstadt und ein großer Brunnen, der aussieht wie ein Ufo mit großem Wasserleck.

Die Gassen in Cahors haben einen mittelalterlichen Flair, wofür die Stadt bekannt ist. Es ist 14 Uhr und ich kann erst in einer Stunde in meine Unterkunft einchecken.
Ein günstiger Veggieburger und eine Cola bieten sich als Mittagessen an.

Der Self-Check-In in die kleine Wohnung funktioniert ohne Probleme. Sie sieht genauso aus wie auf den Bilder.
Um 16:30 Uhr gehe ich zurück in die Stadt. Ich hole mir einen Stempel für meinen Pilgerausweis und da mein Wanderführer nur bis Cahors reicht, brauche ich den zweiten Teil. Allerdings ist dieser überall ausverkauft. Ich fahre sogar mit dem Bus in zwei Sportläden – erfolglos.
Total müde komme ich um 20 Uhr am Apartment an.
Ich erledige weitere Kleinigkeiten und koche Essen, bevor ich gegen Miternacht. ins Bett falle. Morgen steht ein Pausentag an auf den ich mich sehr freue.