Die Nacht war sehr ruhig, leise und erholsam. Am Morgen starte ich mit Eric durch. Durch einen schönen Wald erreichen wir nach ca 1.5 Stunden Éauze.
Im großen Supermarkt kaufen wir ein und versuchen einen Pausenplatz zu finden. Es hat angefangen zu regnen und unter einer Hausüberdachung finden wir Unterschlupf. Telefonisch sichern wir uns zwei Betten in einer Unterkunft für den Abend. Es ist weiterhin Regen und starker Wind vorhergesagt.

Anschließend muss Eric noch etwas erledigen und ich laufe schonmal weiter. Aus der Stadt bin ich schnell draussen. Der Regen ist stark und der Wind pustet mich ordentlich durch. Nach 20 Minuten hört es auf, aber immer wieder fängt es zwischendurch an.
Neben Weinfeldern verläuft die Route hauptsächlich. Die Untergrund ist matschig und sehr rutschig. Immer wieder muss ich mein Tempo drosseln, um bewusste Schritten zu setzen.
Eric holt mich bald ein und zusammen geht es weiter. Meine Motivation ist weder besonders gut noch schlecht.
In Manciet setzen wir uns an einen Picknicktisch, um eine Pause zu machen und hoffen das es nicht wieder anfängt zu regnen. Es gibt Wraps zum Mitagessen, die Kombination aus Gurken, Käse und Tortillachips ist nicht die beste, aber auch nicht so schlimm wie es klingt. Weiter geht es mit gefüllten Mägen.
Die vielen Weinreben sind leider zum großen Teil schon abgeerntet, aber zwischendurch finden wir noch ein paar essbare Trauben.
Die letzten Tage waren wir mit den Feigenbäumen nicht so glücklich, aber heute steht am Wegesrand ein großes Exemplar mit vielen reifen Früchten. Wir setzen unsere Rucksäcke ab und pflücken was wir greifen können und freuen uns wie kleine Kinder über unsere großzügige Ausbeute.

Bis auf ein paar Tropfen sind wir am Nachmittag trocken geblieben. Um 17 Uhr erreichen wir Nogaro und finden die städtische Unterkunft etwas ab vom Jakobsweg. Für 15,50 Euro pro Person kriegen wir sogar ein Doppelzimmer mit zwei Einzelbetten.
Wir treffen auf Rudi und verquatschen uns direkt. Die beiden Franzosen sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Nach einer Dusche breite ich mein Zelt draussen aus, damit es nochmal richtig trocknet. Eric kocht währenddessen eine riesige Portion Nudeln mit Gemüse und Spiegeleiern. Wir haben sogar genug fürs Frühstück und den nächsten Tag übrig. Müde fallen wir gegen 22 Uhr ins Bett, während es draussen stürmt und regnet.