Die Nacht war zwar frisch, aber gut auszuhalten. Um 7:30 Uhr sind die meisten der Zelte schon abgebaut und die Wanderer losgelaufen. Für mich geht es erst um 9:30 Uhr los. Ich fühle mich müde und folge der Route erst unmotiviert. Die ersten Kilometer geht es bergauf und ich bestaune den tollen Birkenwald im Morgenlicht.

In L’Estarde mache ich eine erste Pause und eine Katze schliesst sich mir an und eine kleine Kuhherde wird durch das Dorf geführt.

Die Sonne scheint stark und es soll heute an die 30°C werden.
Die Abstieg aus den Bergen ist relativ sanft, nur zwischendurch etwas steiler abwärts.
Ich begegne vielen Gruppen von Pilgern, die meisten tragen einen kleinen Rucksack, da sie ihr Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft transportieren lassen.
Einzelne Wanderer treffe ich fast gar nicht.
In Saint-Come-d’Olt mache ich eine Pause, es sind mittlerweile 32°C und ich bin total müde. Innerhalb weniger Tage ist es wieder heiß geworden und dies schafft mich sehr.

Ich verlasse den Ort über eine Brücke und den Fluss Lot. Der Jakobsweg in den Wald hoch ist abgesperrt, man soll der Landstraße folgen. An diesem heißen Tag passt mir das sehr gut, denn ich spare so knapp 2 Kilometer. In Espalion muss ich feststellen, dass der Campingplatz schon seit August geschlossen ist. Ich rufe eine Pilgerunterkunft an, die mir erst mitteilt, dass sie voll sind und mich dann nach wenigen Minuten zurückruft, da sie zwei Absagen haben. Per SMS sendet man mir den Pin für die Unterkunft und ich kann um 15:45 Uhr in das Haus eintreten.
Ich teile mir ein Zimmer mit vier anderen Pilgern, die nicht sehr gesprächig sind.

Ich geniesse es in einem Bett zu liegen und zum Abendessen hole ich mir einen Taco, der mit Pommes und Falafel gefüllt ist. Er schmeckt ziemlich furchtbar. Als ich um 20 Uhr zurück ins Zimmer trete, schlafen zwei Pilger bereits und ich versuche möglichst leise zu sein.