Tag 54 und Weinberge in Burgund

Das kleine Apartment zu verlassen, fällt mir für einen Moment schwer. Ich habe mich für drei Nächte sehr wohl gefühlt und den Luxus einer Küche und einem eigenem Bad sehr genossen.

Um 8:40 Uhr schliesse ich die Tür hinter mir. Zurück zum Jakobsweg brauche ich eine ganze Stunde. Es ist Sonntagmorgen und noch relativ ruhig in der Stadt. An einem großen Brunnen scheint die Sonne aufs Wasser und ein kleiner Regenbogen entsteht.

Siehst du den Regenbogen?

Aus Dijon endlich raus erreiche ich die ersten Weinberge. Auf der linken Seite sehe ich weiterhin die Stadt und ihre Vororte.

Weinberge direkt auf Dijon raus

Der Rucksack ist mit gut Proviant beladen und hängt mir schwer auf dem Rücken. Da heute Sonntag ist und mich nicht ganz sicher bin, ob ich es zum Campingplatz schaffe oder Wildcampen werde, habe ich sicherheitshalber mehr eingepackt.

Die neuen Schuhe fühlen sich bisher gut an, ich konnte sie die letzten zwei Tage in Dijon schon für einige Stunden Probetragen.

Ich passiere etliche kleine Vororte, viele Menschen fahren Fahrrad oder gehen spazieren.

Bänke sind mal wieder rar und dank meines neuen Sitzkissen setze ich mich unter einen Baum auf einer Wiese.

Der Pilger Mark ist gestern noch weiter gelaufen und momentan geniesse ich es wieder alleine unterwegs zu sein.

An einem Ortsrand sitzen vier Franzosen auf einer Terrasse und trinken Wein. Lieberweise fragen sie nach, ob ich noch genug Wasser habe und füllen meine Flasche auf.

In Gevrey-Chambertin mache ich eine Pause auf einer Steinbank. Bisher läuft es sich sehr gut und ich habe ein gutes Tempo drauf.

Die Landschaft mit ihren kilometerweiten Weinbergen ist wunderschön. Der Unterschied zu den abgemähten Agrarfeldern ist deutlich zu sehen. Soweit das Auge reicht, ist es grün, nur kleine Dörfer stechen hervor.

Typische Kirchendächer in Burgund

Zum Nachmittag zieht der Himmel weiter zu, die Temperatur von 25°C bleibt. Am Friedhof von Nuits-Saint-Georges kann ich meine Wasserflasche nochmal auffüllen.

Grüne Weinberge soweit das Auge reicht

Die letzten 5 Kilometer ziehen sich sehr. Meine Füße sind schwer und mein Rücken verspannt. Um 17:30 Uhr erreiche ich nach 34 Kilometern den Campingplatz außerhalb von Premeaux-Prissey.

Der Zeltaufbau ist schwieriger als gedacht, der Boden ist sandig und steinig, die Heringe wollen nicht halten. Ein Niederländer bietet mir seinen Hammer an, den ich dankbar nutze.

Nach einer Dusche lege ich mich für eine Weile auf die Isomatte. Die Müdigkeit und Anstrengung des Tages steckt im ganzen Körper.

Zum Abendessen gibt es Nudeln mit einem Linsen-Tofugericht aus dem Supermarkt, bevor ich mich im Schlafsack einmurmel.

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