Der Wecker klingelt um 5:50Uhr und 40 Minuten später verlasse ich mein Hotelzimmer. Es ist noch angenehm frisch und die Sonne ist schon aufgegangen, versteckt sich aber noch hinter ein paar Hügeln.

Kedange-sur-Canner und auch Hombourg-Budange sind schnell überquert. Die nächsten Kilometer folge ich einer ruhigen Landstraße, so kann ich zwar gut Tempo vorlegen, aber der Untergrund ist hart und lässt meine Füße schnell schmerzen.

Auf einer Wiese sehe ich von weitem Kühe stehen und wundere mich welche kleinen weißen Tiere sich zwischen die Vierbeiner gesellen.
Bestimmt 50 Störche stehen zum Teil ganz nah an den Kühen.

Eine Gruppe der Vögel steht dicht zusammen und ich bin ganz fasziniert. So viele auf einmal habe ich noch nie gesehen.
Kurz vor Aboncourt mache ich nach den ersten 6 Kilometern eine Frühstückspause. Die Sonne hat selbst am frühen Morgen eine ziemliche Stärke.
Weiter an der Straße über Saint Hubert bis nach Vigy läuft es sich ganz gut. Der Asphalt ist wirklich nervig, aber die Steigungen sind heute wirklich minimal. Meine Stimmung ist ganz gut und in Vigy hole ich mir das erste Pain au Chocolat, dass ich auf einer Bank genüsslich verspeise.

Bis 10:15Uhr habe ich die ersten 17 Kilometer geschafft.
Im Halbschatten geht es weiter nach Sanry-les-Vigy. Im Schatten der Kirche lasse ich mich auf eine Bank sinken und trinke mein langsam warm werdendes Wasser.
Kurz vor Vany soll ich eine Autobahn überqueren. Die Brücke ist allerdings abgesperrt. Fassungslos stehe ich da. Ich muss zur nächsten Kreuzung zurück und einen Umweg von gut 2 Kilometern nehmen. Es sind mittlerweile 37°C und die Etappe ist bisher die Längste. Mein linker Fuß schmerzt immer mehr und die Hitze ist wirklich heftig.

Ich stoße heute an meine körperlichen Grenzen. Ich habe bisher knapp 3 Liter getrunken, und dennoch merke ich leichte Kreislaufbeschwerden.
Kurz vor Mey laufe ich zu einem Supermarkt. Eine eiskalte Orangenlimo,Wasser und einen Snack aus der Backabteilung lasse ich mir auf einer Bank schmecken und fühle mich danach besser.
Die letzten Kilometer ziehen sich wie alter Kaugummi, aber gegen 17:00 Uhr erreiche ich den Campingplatz von Metz nach insgesamt 40 Kilometern.

Direkt am Ufer der altbekannten Mosel baue ich mein Zelt auf, dusche fix und lege mich vor meinem Zelt auf meine Isomatte und esse ein Eis. Der Tag war mehr als heftig und ich bin einfach nur froh angekommen zu sein. Nach dem Abendessen verschwinde ich schnell im Schlafsack und höre schon das erste Grummeln am Horizont.