Eine Auseinandersetzung mit einer Mücke hat mich viel Schlaf gekostet. Müde packe ich zusammen und verlasse die Ferienwohnung gegen 8:15 Uhr.
Nach knapp 600 Kilometern stehe ich vor der französischen Grenze, die durch ein paar Schilder und eine Miniversion des Eiffelturms zu erkennen ist.

Bis zum ersten Ort Sierck-les-Bains ist es kein besonders schöner Weg. Auf der rechten Seite verlaufen Bahngleise und dahinter die Mosel.
In einem Supermarkt hole ich mir ein paar weitere Snacks für den Tag, bis morgen Abend werde ich an keiner Einkaufsmöglichkeit mehr vorbei kommen. Der schwere Rucksack beansprucht meinen Rücken sehr.
Kurze Zeit später laufe ich durch einen wunderschönen Waldabschnitt. Die märchenhafte Idylle hält nicht lange an.

Eine kleine Holzbrücke ist abgesperrt und da es keine Alternative für mich gibt, klettere ich über das Schild und komme sicher nach wenigen Schritten auf der anderen Seite an. Steil bergauf und über eine alte angelegte Waldtreppe geht es weiter.
Kurz vor Montenach ist es in der prallen Sonne kaum auszuhalten. Der wolkenlose Himmel und die 34°C geben ihr bestes um mich zusätzlich zum Schwitzen zu bringen.

In einer Bushaltestelle im Dorf mache ich eine längere Pause und ein kurzes Nickerchen.
Kilometerweite Abschnitte mit wenig Schatten liegen vor mir. Aber selbst zurück in einem Waldgebiet kühlt es sich nicht richtig ab.
Mein eigener Schatten ist mittags so klein, dass ich das Gefühl habe, selbst er versteckt sich hinter mir vor dem gelben Feuerball.
In den winzigen Dörfern sieht man bei der Hitze kaum jemanden. Ich bin hier wirklich mitten im Nichts, der nicht vorhandene Handyempfang bestätigt mir dies.
Es gibt nur sehr wenige Bänke und deshalb mache ich es mir auf einem frisch gefällten Baum bequem.
Hinter Sainte Marguerite gibt es auf einigen Kilometern keinen Schatten. Mein T-shirt weiß gar nicht, ob es nass vom Schweiß sein soll oder doch trocken von den 35°C.

Zurück in einem Waldabschnitt bin ich sehr kaputt und anstatt heute wie geplant wildzucampen, rufe ich kurzerhand ein Hotel im nächsten Ort an und reserviere ein Zimmer.
Auf dem Weg nach Kedange-sur-Canner verpasse ich dann die Abzweigung und muss einen kleinen Umweg nehmen. Als ich um 18:00Uhr nach 28 Kilometern ankomme, checke ich komplett fertig und kaputt in das Hotel ein. Der Preis ist für das Zimmer überteuert, aber es ist mir egal.

Alles was sich will ist duschen, essen und schlafen. Genau das steht auch an und um 21:30 Uhr falle ich sehr sehr müde ins Bett.