Die erste Nacht Wildcampen verlief sehr ruhig und ich habe tatsächlich 7 Stunden fast komplett durchgeschlafen. Dies ist wirklich erstaunlich und eine sehr positive Erfahrung.
Gegen 6:00 Uhr baue ich mein Zelt zusammen und nehme meine Sachen und gehe zur Jakobushütte zurück. Gegenüber ist eine Kirche, die zurzeit restauriert wird. Um 6:30 Uhr kommen die ersten Bauarbeiter, die mich erst gar nicht sehen.

In aller Ruhe bereite ich heißes Wasser vor und frühstücke eine Kleinigkeit. Die Sonne kommt raus und es wird langsam ein bisschen wärmer.
Gegen 7:30 Uhr bin ich startklar, weitere Bauarbeiter kommen auf der Baustelle hinzu und ich verlasse deren neugierige Blicke und die Hütte auf einem Feldweg.
Kurze Zeit später sehe ich einen Fuchs. Er scheint gerade eine Maus oder ähnliches gefangen zu haben. Als er mich sieht, verschwindet er in den Büschen.
Das verschlafene Dorf Körrig lasse ich fix hinter mir und kurze Zeit später finde ich eine große Hütte, wo ich die erste Pause mache. Ich kann heute nicht vor 16 Uhr in die Unterkunft und nehme mir viel Zeit.
Ich habe Wasser von der Quelle mitgenommen und nutze das erste Mal meinen Wasserfilter. Diesen kann ich einfach auf meine Trinkflasche schrauben und das Wasser fließt ganz langsam durch.

Ich treffe in Merzkirchen auf eine Familie. Ein Ehepaar sind mit ihren zwei 12 Jahre alten Zwillingen für ein paar Etappen auf dem Jakobsweg.
Für knapp zwei Kilometer laufen wir zusammen und unterhalten uns.

An einer Bank mache ich eine Trinkpause und lasse die vier weiter ziehen. Ich werde sie aber noch mehrfach heute wiedersehen.
Der Weg verläuft heute zum größten Teil auf asphaltierten Feldwegen ohne Schatten. Die 29•C fühlen sich so noch heißer an.
Es gibt sehr wenige Bänke auf der Etappe und schon gar nicht im Schatten. Also lasse ich mich hinter Borg auf einem Gehwegbordstein nieder.

Nach 25 Kilometer erreiche ich um 15 Uhr Perl und laufe den Berg runter zu einer Eisdiele und anschließend zum Supermarkt, bis ich mich wieder berghoch zur Pension schleppe.
Die Ferienwohnung ist riesig und vorallem recht kühl und ruhig.
Nach einer Dusche folgt ein Nickerchen und ein schnelles Abendessen bevor ich wieder totmüde ins Bett falle.