Die frische Luft am Morgen ist herrlich. Schnell gefrühstückt und Sachen gepackt und ich kann um 8:50 Uhr durchstarten.
Vom Campingplatz kann ich den ersten Stop auf der anderen Seite vom Rhein schon sehen.
Zuerst aber mache ich Halt im Baumarkt und kaufe mir eine neue Gaskartusche, hier gibt es leider keine kleinen. Das Gewicht der Rucksacks ist mit Proviant heute recht schwer.

Ich überquere ein letztes Mal die Lahn und laufe in Koblenz rein und über den Rhein wieder raus.
Der große Fluss ist für mich mit seiner Breite und den Binnenschiffen immer wieder imposant.
Auf der Uferseite passiere ich die Koblenzer Brauerei. Viele Fahrradfahrer sind am Rhein unterwegs.
Am Schloss Stolzenfels beginnt ganz offiziell der Mosel-Camino. Auf den ich mich schon sehr freue, allerdings verspricht das Höhenprofil einige steile Aufstiege.

Am Schloss Stolzenfels vorbei kann ich von hier die Burg beim Campingplatz auf der anderen Seite sehen.
Den Berg hoch begegne ich einen sehr jungen Mann, der scheinbar auch auf dem Jakobsweg unterwegs ist.
Ich mache nach den ersten 10 Kilometern eine Pause auf einem gefällten Baum.
Der Wald ist ruhig und angenehm. Ab und zu begegne ich Fahrradfahrern.
An einer Kreuzung trennen sich der Mosel-Camino und der linksrheinische Jakobsweg.
Kurz vor einer Wanderhütte sehe ich den jungen Mann wieder, er ist in einer Gruppe von 9 Leuten unterwegs. Es scheint eine religiöse Jugendgruppe zu sein, denn eine Person trägt ein ungefähr 50 cm großes Kreuz.
Um ein wenig Abstand zu der Gruppe zu bekommen, mache ich an der Merkur- Hütte eine kleine Trinkpause.
Der Route verläuft weiter auf einem geschotterten, geraden Waldweg, der gut zu laufen ist. An den Himbeerbüschen hängen vertrocknete Früchte, welche die Hitze nicht überlebt haben. Die ersten Brombeeren sind mittlerweile auch reif, diese sind mir meist aber zu sauer.
Zwischen Feldern und Waldabschnitten wechselt es nun. Ich überquere die A61 und folge dieser für ein paar Minuten.
Die erste lange Pause mache ich um 16:00 Uhr bei der Wallfahrtskirche Bleidenberg. Von hier hat man einen wunderbaren Blick ins Tal und die Burg Thurant.
Unter einer Eiche werde ich sehr müde, allerdings fliegen einige Hornissen durch die Gegend und dabei ist ein Nickerchen nicht möglich. Die großen insekten haben sich im Vogelhaus des Baumes bequem gemacht. Das Nest ist am Eingang des Hauses zu sehen.

Der Pfad kreuzt nun den Moselsteig und es geht steil bergab. Der schmale Pfad und der steinige Untergrund sind für meine müden Füße eine Herausforderung. Der Blick über die Mosel und die ersten Weinberge entschädigen direkt.

Im Ort Alken treffe ich auf die ersten Weinstuben. Im Supermarkt kaufe ich fix ein, da morgen Sonntag ist.
Die letzten Kilometern ziehen sich auf dem Moselfahrradweg wie Kaugummi, aber immerhin ist es flach.
Nach 33 Kilometern erreiche um 18:45 Uhr den Campingplatz in Hatzenporth. Schön gelegen auf einer größeren Insel in der Mosel, wo nur eine kleine Straße hinführt.
Den langen Tag verbringen ich mit duschen, einer große Portion Abendessen und sehr müde auf die Isomatte fallen.