Trotz 9 guten Stunden Schlafes fühle ich mich müde und würde am liebsten im Bett liegen bleiben. So komme ich erst sehr spät um 10:00Uhr los.
Es ist bedeckt, aber warm, fast schon schwül.
Aus Rosenthal raus laufe ich erst an Feldern vorbei, verbringe nun die nächsten Stunden im Wald.

Es ist sehr ruhig und ich begegne kaum jemanden. Obwohl hier einige Wanderwege beschrieben sind, gibt es nur sehr wenig Sitzbänke.
So setze ich mich gegen Mittag für eine kleine Pause auf ein Stück Holz am Wegesrand.
Gute 20 Kilometer führt der Weg durch den Wald ohne durch einen Ort zu verlaufen. Dadurch müssen meine Füße wenig Asphalt ertragen und fühlen sich die meiste Zeit gut an. Ein paar Pausenplätze haben wirklich tolle Aussichten.

Nach dem Dorf Göttingen folge ich dem Fluss Lahn. Das Wetter schwingt langsam um. Es sieht nach Regen aus und ich versuche auf den letzten Kilometern Gas zu geben.

Ich begrüße einen Fahrradfahrer kurz vor Wehrda, dieser spricht mich an und erzählt mir das hier ein Pferd ausgebüxt ist und frei rumläuft. Ich gucke gerade um die Ecke, da gallopiert es auf uns zu, dreht aber wieder und verschwindet in die andere Richtung.
Langsam gehe ich ihm bei den Koppeln hinterher, um zu sehen, wo es hingelaufen ist.

Da kommt die dunkelbraune, große Stute in zügigen Schritt auf mich zu. Ich bleibe stehen, sie sieht zwar nicht aggressiv aus, aber aus Reflex halte ich die Arme zur Beruhigung nach oben. Sie kommt ganz nah und stupst mich mit ihrem Kopf sanft an. Neugierig und freundlich begegnet sie mir.
Da der Mann und ich nicht erkennen, wo das Tier ausgebüxt ist und es keine Telefonnummer an der Weide gibt, rufe ich die Polizei an. Diese versucht den Landwirten zu erreichen und so warten wir mit dem Pferd. Mit dem Mann mittleren Alters komme ich ins Gespräch und erzähle ihm ein bisschen von der Wanderung. Er fragt mich, ob ich gerade mein Abitur gemacht habe und ich verneine dies lachend.
Ein Roller fährt vorbei, die Fahrerin stellt sich als Besitzerin raus. Sie hat allerdings gar keine Eile das Pferd einzusammeln. Sie begrüßt uns nur von weitem mit einem kurzen Winken.
Die letzten drei Kilometer ziehen sich dann sehr. Ich bin hier im Marburger Land und dies ist u.a. für seine kleinen Berge und Hügel bekannt.
Ich komme heute in einer kleiner Pension unter. Es ist bereits 18:00 Uhr und ich bin sehr müde und verbringe den Abend im Bett und gucke einen Film.