Tag 2 und das Gewitter am Abend

Gegen 03:00 Uhr entscheide ich mich die Sonneninsel draussen gegen das bequeme Sofa drinnen einzutauschen. Dennoch bin ich erstaunt wie mild und angenehm die Nacht ist.

Gegen 08:00Uhr klingelt der Wecker, der Schlaf war erholsam und mein Körper fühlt sich Muskelkater-frei an. Der viele Sport in den letzten Monaten scheint doch von Vorteil gewesen zu sein.
Mit meiner Schwester frühstücke ich in aller Ruhe und packe ganz gemächlich meinen Rucksack. Recht spät gegen 11:00 Uhr ziehe ich erst los. Der Abschied fällt schwer, große Krokodilstränen stehen uns beiden in den Augen.

Der Rucksack ist voll gepackt und deutlich schwerer als er sein sollte. Meine Schwester war mehr als großzügig mit ihren Snacks.

Vorbei am Flugplatz in Senne führt der Weg mich zurück in den Teutoburger Wald. Kurz vor Oerlinghausen treffe ich wieder auf den geplanten Weg. Dem Herrmannswwg werde ich nun für ca. 80 Kilometer folgen.
Die kleine Bergstadt ist schnell durchlaufen und schon befinde ich mich wieder auf den Herrmanshöhen und habe eine wunderbare Aussicht ins Tal.

Hier und da zwickt es mal, aber insgesamt bin ich mehr als erstaunt wie gut sich das Wandern anfühlt. Mein Körper wird einige Wochen brauchen, um sich an die täglichen Anstrengungen zu gewöhnen. Aber mein Kopf ist schon wieder komplett im Modus des Langstreckenwanderns angekommen. 2020 war ich zwei Monate unterwegs und die gebildeten Synapsen melden sich mit voller Klarheit zurück.

Ich passiere eine Gedenkstätte und mein Blick fällt auf die andere Seite des Tals, welches ich von hier erblicken kann und ich reiße die Augen kurz auf, weil da dunkle Wolken auf mich zuziehen.
Zum Glück kriege ich nur wenige Tropfen ab. Die kühle Luft ist an diesem heißen Tag eine willkommene Erfrischung.

Gedenkstätte bei Oerlinghausen

In einer Wanderhütte mache ich nach gut 15km die erste längere Pause. Beim Sitzen merke ich wie ich langsam müde werde, vorallem die Beine sind schwer.
Die letzten Kilometer fühlen sich zwar lang an und die Müdigkeit im Körper wird stärker, dennoch hält sich meine Stimmung gut.
Der Ort Lage hat auf einem Teilweg Schilder mit kleinen Gedichten zum Wandern angebracht, die alle paar Meter zu finden sind.

Nach 20 Kilometern erreiche ich den Campingplatz, der in der Dörenschlucht liegt.
Auf der Zeltwiese versuche ich möglichst logisch vorzugehen. Schatten am Abend und am Morgen sind bei den Temperaturen, um die 30°C am sinnvollsten.

Nach einer fixen Dusche hole ich mir ein Eis und ein Radler, um mich damit ins Zelt zu legen und ein bisschen Ruhe zu geniessen.


Trotz großen Hungers fällt es mir schwer, meine große Portion an Tütennudeln aufzuessen. Ich lasse mir viel Zeit und recherchiere weiter die Routeder nächsten Tage.

Der fast wolkenlose Himmel zieht sich gegen 21:30 Uhr zu. Leises Grummel zieht hier auf Detmold zu.
Von jetzt auf gleich zieht auf einmal ein starker Wind auf, ich erschrecke mich aufgrund einer starken Windböe.

Es blitzt in einer Tour und innerhalb von wenigen Sekunden fängt ein Starkregen an auf des Zelt zu prasseln. Die Stärke erstaunt mich sehr. Schnell packe ich die meisten Sachen in meinen Rucksack und ziehe meinen Poncho um ihn.

Das Zelt bebt förmlich im Sturm, trotz Angstgefühlen bleibe ich ruhig.
An der Vorderseite ist mein Zelt nicht richtig zu, normalerweise ist das auch kein Problem, die Tropfen prasseln sonst von der Vorderseite einfach ab. Durch den heftigen Wind wird es jetzt auch leicht im Zelt nass.

Nach langen und wilden 5 Minuten ist der größte Spuck vorbei. Zum Glück. Ich wische alles schnell trocken und lege mich in den Schlafsack.
Trotz der Aufregung bin ich sehr müde und irgendwann schlafe ich ein.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s