Der Morgen beginnt ruhig und verschlafen wandere ich mit Kaffeetasse in der Hand durch meine Wohnung und erledige ich die letzten Kleinigkeiten.
Um genau 10:07 Uhr fällt die Tür ins Schloss, und ohne nochmal zurückzublicken, laufe ich langsam los. Der Rucksack ist schwer, und bedarf sicherlich noch der ein oder anderen Justierung.

Obwohl ich den Weg in die Innenstadt fast jeden Tag mit dem Fahrrad fahre, nehme ich ihn heute nochmal anders war. Im Wanderoutfit fange ich mir ein paar Blicke ein, ein Fahrradfahrer blickt sich gleich drei Mal um.
In der Stadt mache ich noch einen kleinen Umweg, um einen Brief abzugeben und nach nicht mal 3,5 km mache ich direkt eine Pause. Bei meinen ehemaligen Kolleginnen mache ich meinen ersten Stopp und staube ein Brötchen und sogar frischgebackenen Kuchen ab. Nach über 1,5 Stunden geht es weiter. Aus der Innenstadt heraus und am Wahrzeichen von Bielefeld, der Sparrenburg, vorbei. An der Promenade laufen mir viele Spaziergänger mit ihren Hunden entgegen.

Ich mache eine kurze Rast, die schwülen 23°C lassen mich gut schwitzen. Kurze Zeit später passiere ich einen sehr schmalen Wanderpfad, welcher durch dornige Himbeerbüsche und Brennesseln begrenzt ist.

In Senne laufe ich durch den sehr großen Friedhof, der an manchen Stellen wie ein Park aussieht, da die Gräber sehr verteilt sind. Gegen 15:15 Uhr komme ich nach gut 13km an meinem Ziel an. Mein erstes Etappenziel für diese Wanderung ist bei meiner Schwester.
Herzlich werde ich von ihr und ihrem kleinen Hund Laila begrüßt, und quasi mit Angebot an Essen und kühlen Getränken überschüttet. Ich fühl mich ein bisschen wie bei den Großeltern, bei den man nicht nein sagen darf. Grüße gehen hier an die beste Schwester der Welt raus.
Nach einer heißen Mahlzeit und einer noch heißeren Dusche fühle ich mich wieder fitter und ich erledige noch einige Arbeiten am Laptop, der bei meiner Schwester auch die nächsten Monate gelagert wird.

Zum Abendessen werden mir köstliche Burritos serviert und als Nachtisch Croffels (Waffeln aus Croissant-Teig) mit Schokocreme-Füllung. Trotz der kurzen Etappe fallen mir um 22:00Uhr schon fast die Augen zu. Die Sonneninsel auf der Terrasse wird zu meinem nächtlichen Lager. Mit Blick auf die Umrisse der großen Bäume schlummer ich schnell ein.