Der Wind nimmt über Nacht stark zu und dadurch höre ich auch keine anderen Geräusche mehr. Die Unruhe in mir ist wahrscheinlich auch eher unterbewusst. Zwei Alpträume sind wirklich unschön zu ertragen und ich schlafe sehr unruhig.
Als die Morgendämmerung einsetzt, stehe ich direkt auf und packe alles fix zusammen. Ich möchte niemandem begegnen und gerade als ich meinen Rucksack schultere sehe ich wie sich ein roter Feuerball über den Horizont schiebt. Allerdings verschwindet er direkt wieder hinter dunklen Wolken, dennoch ist dieser Sonnenaufgang schön mit anzusehen.

Nach knapp wenigen Kilometern durchquere ich den nächsten Ort. In der Mitte befindet sich ein Automat, der etwas außergewöhnlich befüllt ist. Zwischen Waren aus der Region, sprich Wein, Eier, Wurst Käse und ähnlichem kann man hier auswählen.

Der Wind ist heute sehr stark, und kühlt die Temperatur ab. Die Sonne scheint jedoch durchgängig und der Weg zeigt wieder einmal kaum Schatten auf. Kilometerweit passiere ich abgemähte Felder und Wiesen in der Region Saargau. Das Laufen fällt mir heute sehr schwer. Die neue Blase schmerzt bei jedem Schritt und ich versuche keine Schonhaltung beim Laufen einzunehmen, um weitere Schmerzen zu vermeiden. Motivationsmässig bin ich somit nicht gut dabei.

Nach knapp 30 Kilometer erreiche ich Perl. Die Stadt liegt am Dreiländereck. Ein Zimmer habe ich hier reserviert und erschöpft falle ich aufs Bett.
Beim Wäschewaschen treffe ich die Entscheidung hier einen Pausentag einzulegen, ich kann das Zimmer eine weitere Nacht belegen. Die letzten Tage und die Hitze haben mir etwas zugespielt und meine Motivation eingeschränkt. Eine Pause ist genau das Richtige.
Somit erledige ich ganz in Ruhe den Einkauf und abends kann ich in meinem Bett sogar den Fernseher einschalten und folge schmunzelnd dem Film „Die Minions“ bis ich freudig über meinen morgigen freien Tag einschlafen.