Freitag, 25.05.2019 und Samstag, 26.05.2018
Freitagmorgen lief ich durch die Straßen von Hue, allerdings sagte mir die Stadt durch aufdringliche Verkäufer nicht allzu sehr zu. Gegen Mittag stieg ich in einen kleinen Bus, der mich in 5 Stunden in den kleinen Ort Phong-Nha brachte. Auf der Fahrt lernte ich die Amerikaner Alexa und Eric kennen, mit denen ich abends noch Essen ging und mich für den nächsten Morgen mit ihnen verabredete.
Um 7:30 Uhr trafen wir uns und gegen 09:00 Uhr mieteten wir uns zwei Motorroller. Ich hatte mir zwar vorgenommen am heutigen Tag auch endlich zu fahren, aber damit wartete ich bis später. Wir fuhren in den Phong Nha-Ke Bang Nationalpark.

Der gesamte Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von ca. 86.000 Hektar, liegt direkt an der Grenze zu Laos und wurde 2003 zum Unesco Weltnaturerbe erklärt. Die Gegend gehört zum Annamiten-Gebirgszug und ist besonders bekannt für seine bizarren Kalkfelsformationen, sowie unzähligen Höhlen, unterirdischen Wasserläufen und seine außerordentliche Artenvielfalt.
Erster Stopp war die Thiên-Đường-Höhle (oder auch Paradise Höhle genannt). Sie wurde erst 2010 entdeckt und wird als größte Höhle der Welt eingeschätzt. Für Touristen ist gerade mal der erste Kilometer „freigegeben“. Angeblich soll sie aber bis zu 33 Kilometer lang sein, und an der höchsten Stelle bemisst sie 60 Meter!!! Wow!

Sehr viele Touristen tummelten sich bereits hier. Der Weg führte recht lange bergauf, bis wir dann zum Höhleneingang kamen. Ein Holztreppe führte hinein und ein Steg zog sich hindurch.
Die Höhle ist wirklich gigantisch groß und mehr als beeindruckend. Die Belichtung tut ihr bestes, um den unteriridischen Ort noch imposanter zu machen.

Immer wieder versuchen wir fotografisch ihre Schönheit einzufangen, was sich als gar nicht so einfach herausstellt.
Viele Fels- und Steinformationen erinnern an Figuren und die Fantasie hat hier freien Lauf, die witzigsten Gestalten und Gegenstände zu sehen.

Andere Erkundungstouren für weitere Teile der Höhle sind auf 220 Personen pro Jahr limitiert und kosten um die 3000 Euro, da sie sehr anstrengend und aufwendig sind und mehrere Tage umschließen.
Anschließend fuhren wir weiter und erkundeten ein paar der Straße, die durch den Nationalpark verlaufen. Alexa und Eric waren wirklich super geduldig und erklärten mir wie ich mit einem Motoroller fahre. Als ich endlich am Fahren bin, ist alles gar nicht mehr so schwierig. Wir waren fast die einzigen auf den Straßen und gemeinsam fuhren wir zur Phong-Nha Höhle. Sie ist von Wasser unterspült und kann daher nur mit dem Ruderboot besichtigt werden. Man gelangt direkt vom Son River durch eine Öffnung im Fels in die Höhle.

Die Boottour beginnt im namensgleichen Ort Phong Nha, und dauert eine gefühlte Ewigkeit bis wir erstmal am Eingang der Grotte ankommen. Tiefer geht es hinein. Tatsächlich hätte ich hier wahrscheinlich eher eine Tagestour mit einem Kayak gebucht (wenn ich die Zeit gehabt hätte). Ich erkunde einfach zu gerne in meinem eigenen Tempo.

Nachdem uns das Boot wieder abgesetzt hat, düsten wir zurück zum Hostel. Nach einer erfrischenden Dusche traf ich mich nochmals mit Eric, Alexa und auch der Deutschen Frina in dem Restaurant „Bed“ (auf deutsch: Bett). Die Terrasse im ersten Stock hat riesige Ausmaße. Neben einigen Tische befinden sich auf zahlreiche Hängematten, auf denen man mit erfrischenden Getränken entspannen kann. Nach einem wunderbaren abenteuerlichen Tag ließen wir uns an einem der Tische nieder und bestellten leckeres Essen. Auch die Cocktails waren hervorragend und unter anderem bekammen wir Pina Coladas mit frischen Kokosnuss- und Ananassaft. Yumm!! Der Abend geht bei wunderbaren Gesprächen zu Ende.
Ich war am Ende des Tages wirklich super stolz auf mich, dass ich mich erstmals auf einen Motoroller gesetzt habe. Vorallem da Vietnam vom Verkehr absolut chaotisch ist, hatte ich einen großen Respekt davor. Dass Eric und Alexa mir mit aller Geduld alles erklärten und ich auf den verlassenen Straßen üben konnte, war also perfekt.
