Montag, 27.02.2018
Am Morgen packe ich ein paar weitere Klamotten zusammen und um 08.30 Uhr parke ich mein Auto auf einem Parkplatz. Von hier aus werde ich mit einem speziellem Taxi in den Nationalpark befördert- ein Wassertaxi.
Ich nehme Platz in dem Boot, welches von einem Trecker zum Meer gezogen wird. Die Situation bringt mich zum Lachen. Im Wasser angekommen fährt unser Kapitän als erstes zum sogenannten Split Apple Rock. Der wahrscheinlich meistfotografierte Stein in Neuseeland. Er besteht aus Granit und seine Runde Form erinnert an einen Apfel, der in der Mitte gespalten wurde. Es gibt verschiedene Theorien, wie es zu dieser außergewöhnlichen Form gekommen ist.

Das Wassertaxi saust weiter über die Wellen, die durch den Regen und Wind heute deutlich höher sind als gestern. Ein wenig mulmig ist mir schon, aber durch die Geschwindigkeit ist es eher ein auf und ab, und erinnert an eine Achterbahn und macht tierischen Spaß. Nach guten 20 Minuten erreichen wir Bark Bay. Die Wanderschuhe schnell ausgezogen geht es ins knöchelhohe Wasser am Strand. Es gibt in den Buchten keine Anlegestellen.

Von hier aus geht meine kleine Wanderung heute los. Im Wassertaxi habe ich die Australierin Larissa kennen gelernt, mit der ich zusammen loslaufe. Vom Strand geht es zum Wanderweg und direkt haben wir das Gefühl im Regenwald angekommen zu sein- zumal es auch regnet. In Küstennähe geht es den recht einfachen Weg immer mal wieder hoch und runter. Über kleine Brücken hinweg, kleine Mini-Wasserfälle gibt es zu bestaunen und immer mal wieder haben wir einen tollen Ausblick auf die Buchten mit den goldgelben Stränden.

Am Torrent Bay mache ich eine längere Pause und ich verabschiede mich von Larissa, die in der nächsten Bucht vom Wassertaxi wieder abgeholt wird. Ich hab deutlich mehr Zeit und entscheide mich für den langen Weg nach Anchorage. Viele gehen den kurzen Weg, wenn Ebbe ist und der Unterschied ist hier wirklich gigantisch, zwischen Flut und Ebbe.
Lange halte ich es hier allerdings nicht aus, kleine agressive Mücken, sogenannte Sandflies sind überall. Also geht es wieder zurück durch den Wald. Der Regen nimmt zu, aber ich genieße das Wandern und die frische Luft.

Um 14:00 Uhr komme ich nach insgesamt 13KM an Anchorage an und setze mich in eine Hütte, um zu lesen. Zwei Stunden später gehe ich zurück zum Strand. Meine Unterkunft ist ein Hostel auf einem Boot und durch Winken versuche ich auf mich aufmerksam zu machen, da ich vom Besitzer von einem Schlauchboot abgeholt werde.
Diese tolle Unterkunft bietet Platz für um die 20 Personen. Die beiden Besitzer sind unglaublich freundlich, und ich mache mir einen kleinen Eindruck, wo alles zu finden ist.

Das Wetter klart auf und die Sonne kommt für kurze Zeit hervor. Ich schnappe mir meinen Bikini und springe direkt vom obersten Deck des Bootes (geschätzt 5 Meter) ins erfrischende Wasser. Von oben sieht es gar nicht so hoch aus, aber der Fall fühlt sich ziemlich lang an, bis man ins kühle Nass abtaucht. Was ein Spaß!

Gegen 06:30 Uhr gibt es Abendessen und ich habe bereits alle anderen Gäste kennen gelernt. Nicht überraschend ist, das hier zu 80% Deutsche sind. Manchmal stört mich dies sehr. Allerdings sind viele in meinem Alter und den ganzen Abend über unterhalten wir uns angeregt über alles mögliche, bis ich um 11 Uhr ins Bett sinke.
Dienstag, 27.03.2018
Die Nacht war besser als gedacht, das leichte Wanken des Bootes hat mir erstaunlich wenig ausgemacht. Um 07:30 Uhr gibt es Frühstück und kurz vorher habe ich den Sonnenaufgang am Bug bewundert. Auf einem Boot aufzuwachen… daran kann man sich echt gewöhnen.
Mit der selben Gruppe von gestern zusammensitzend, sind wir begeistert von den Pancakes, die uns frisch gezaubert werden. Gut gestärkt geht es um 09:00 Uhr mit dem Schlauchboot zum Festland zurück.

In der kleinen Gruppe laufen wir fast alle in die selbe Richtung. Für die meisten geht es heute zurück nach Marahau. Ein geschmeidiger 13km Weg liegt vor uns. Die Kulisse ist ähnlich wie gestern, es ist bewölkt, aber regnet nicht.

Bei guten Gesprächen wandern wir gemeinsam einige Zeit. Ich bin auf ein paar wunderbare Menschen gestoßen. Unsere Wege trennen sich aber heute alle wieder.

Zurück in Marahau mache ich ein kleines Nickerchen im Auto und auch der Abend wir entspannt bei Regen genossen.