Sonntag, 14.05.2017
Ein weiterer Arbeitstag bricht an und ich bin gespannt was mich heute an diesem Sonntag erwartet. Es ist Muttertag. Etliche Reservierungen sind im System vorgemerkt und fast das ganze Team wird heute arbeiten.
Vor Schichtbeginn mache ich einen Abstecher zum Markt an der Wasserfront, den ich jeden Sonntag besuche. Das Obst und Gemüse ist im Verhältnis zum Supermarkt sehr günstig und die Atmosphäre direkt nebem dem Nationalmuseum Te Papa zur linken und zur rechten Seite die Wasserfront ist einfach toll.

Ich treffe dort den Italiener Andrea, der nicht nur in meinem Hostel wohnt, sondern auch in der Küche arbeitet und somit einer meiner neuen Kollegen ist. Gemeinsam gehen wir mit ein paar gesunden Einkäufen überpünktlich zur Arbeit und kurz vor 10:00 Uhr wirkt die Situation im Restaurant noch relativ entspannt.
Ich bin heute als „Springer“ eingesetzt, sprich ich habe die ganze Zeit ein Blick auf das bestellte Essen, um dafür zu sorgen, dass es umgehend zu den hungrigen Gästen gebracht wird. Hinter der Theke versuche ich außerdem dem Berg an Geschirr bzw. Gläsern und Tassen gerecht zu werden, Getränke an die jeweiligen Tische zu bringen, auf Abruf Tische abräumen, säubern, neu eindecken und was auch immer anfällt.
Es dauert nicht lange, bis alle Tische besetzt sind. Das sonnige Wetter ist herrlich und auch der kleine Außenbereich ist gut gefüllt. Alle sind voll ausgelastet und geben mit fröhlicher Miene ihr bestes. Die dezente Hektik stört mich wenig, die Routine an diesem Tag ist für mich schnell eingekehrt und versuche mein bestes zu geben und allen gerecht zu werden.
Über Stunden bleibt es gut gefüllt, und gegen ca. 16:00 Uhr fängt es ganz langsam an, sich zu leeren. Meine Arbeitszeit sollte eigentlich um 15:30Uhr enden und jemand hat für mich schon mein Mitarbeiteressen geordert, dies steht allerdings 2 weitere Stunden rum, bis es jemand wegnimmt.
Es ist einfach zu viel zu tun, um eine Pause oder gar Feierabend zu machen. Es macht mir wenig aus, länger zu arbeiten. Im Gegenteil ich bin mehr als froh zu helfen, auch wenn es zum späten Nachmittag sehr ermüdend wird.
Nach fast 8 Stunden, kurz vor 18:00Uhr ist meine Schicht zu Ende und ich werde nicht mehr gebraucht. Ich fühle mich zwar noch relativ fit, aber sobald ich mein Essen vorgesetzt bekomme und sitze, merke ich den langen Tag in allen Knochen.
Ich bin leicht überrascht, als ich am Ende des Tages – trotz des Stresses – für meine Arbeit gelobt werde. Im Gegensatz zu allen anderen, bin ich verhältnismäßig noch recht langsam. Die liebe Chloe erinnert mich daran, dass es gerade mal mein dritter Arbeitstag ist.

Ziemlich müde, aber zufrieden laufe ich zum Hostel zurück. Dort endet der Abend sehr sehr ruhig und bereits gegen 22:00 Uhr fallen mir in meinem Bett die Augen zu. Nach diesem langem, aber gutem Tag kann ich mehr als zufrieden Einschlafen.